Geschichte / Chronik

Von den Anfängen der Feuerwehr in Wattendorf sind leider kaum noch Unterlagen vorhanden. Viele gingen bei einem Großbrand im August 1943 verloren. Einzelne Dokumente bzw. Kopien lassen sich noch im Staatsarchiv finden. Erzählungen der ältesten Mitbürger aus Wattendorf dienen als weitere Informationsquelle zur Historie der Feuerwehr. Neuere Ereignisse sind im Buch des Schriftführers dokumentiert.

Aus diesem ergibt sich auch, dass man 1967 für Schneeberg einen Feuerlöschbehälter beantragte, der anfänglich gleichermaßen als Trinkwasserbehälter genutzt wurde (Quelle: Staatsarchiv Bamberg). In der Baubeschreibung stellte man fest, dass eine Erschließung nicht erforderlich ist. „Der Baugrund ist sehr steiniger […] Jurafelsen“,  heißt es dort. 100 Kubikmeter fasst der Behälter, der auch heute noch, jedoch nicht mehr als Trinkwasserbehälter, genutzt wird.

1968 erwarb man für die FF Wattendorf ein Gruppenfahrzeug mit einer TS 8/8. Der Ford Transit FT 1300 wurde von der Firma Ludwig aus Bayreuth aufgebaut. Im gleichen Jahr beantrage man ebenfalls einen Neubau einer Feuerwehrgerätehalle mit unterirdischem Löschwasserbehälter. Das Fassungsvermögen beträgt knapp 300 cbm (Quelle: Staatsarchiv Bamberg). Im Jahr 1970 begann man mit dem Bau. 1978 kam die Löschgruppe Mährenhüll zur Feuerwehr Wattendorf. Bis dahin war diese der FF Bojendorf unterstellt.

Auf Grund von Gebietsreformen unterliegt Mährenhüll seit dem der Feuerwehr Wattendorf und bildet die Löschgruppe Mährenhüll. Im Jahr 1979 wurde das 25-jährige Amtsjubiläum von Kommandant Andreas Gunzelmann gefeiert. 1982 hatte die FF Wattendorf dann selbst ihren großen Festtag. 110 Jahre sorgte nun bereits eine freiwillige Feuerwehr in Wattendorf für den Brandschutz. Vier Tage lang, beginnend am Freitag den 28. Mai bis einschließlich Montag, den 31. Mai, bejublete man das Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Wattendorf. Als besonderes Highlight traten die Original Oberkrainer mit Slavko Avsenik auf.

1988 gab es wiederholt Grund zum Jubeln. Der neu angeschaffte Unimog U 1300L von Bachert steigerte die Bedeutung der Wattendorfer Wehr ungemein. Mit Atemschutz und Allrad ausgerüstet, leistete das neue Einsatzfahrzeug bis 2015 hervorragende Dienste und wurde im Laufe der Jahre immer wieder um Geräte wie einen Rettungssatz oder eine Wärmebildkamera erweitert. Vor allem in den Wintermonaten, die in Wattendorf recht schneereich ausfallen können, zeigte der Unimog immer wieder seine Leistungsfähigkeit.

1999 folgte ein weiterer großer Schritt. Die Bedeutung einer guten Jugendarbeit war auch der damaligen Vereinsführung bewusst, weshalb man eine Jugendfeuerwehr gründete. Aus dieser gehen auch die heutigen Kommandanten hervor. Ein solider Nachwuchs soll das Fortbestehen der Wehr sichern und dem von 2007 bis 2010 neu errichteten Feuerwehrhaus weiterhin Bedeutung verleihen. Das alte Gerätehaus an der Hauptstraße war mittlerweile zu klein geworden. Als unerfreuliches Ereignis musste 2011 die LG Schneeberg aufgelöst werden. Seither ist die Wehr aus Wattendorf nun komplett auch für die ersten Maßnahmen bei Schadensereignissen in Schneeberg zuständig.

Sehr viel positiver endete das Jahr 2012. Der Antrag auf Ersatzbeschaffung für den Unimog, welcher leider nicht mehr durch Um- und Aufrüstung auf einen technischen Stand hätte gebracht werden können, der den Bedarf der FF Wattendorf entspricht, wurde positiv verabschiedet. Und so wurde mittels einer europaweiten Ausschreibung in den Jahren 2013 und 2014 ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 beschafft. Im Januar 2015 konnte man es aus dem Aufbauwerk abholen und anschließend in Dienst stellen.

Mit der Gründung einer Kinderfeuerwehr ging man 2015 den nächsten Schritt in Sachen Nachwuchsgewinnung. Demografischer Wandel und die Änderung der gesellschaftlichen Einstellung waren zwei der Gründe, warum man als erste Feuerwehr im Inspsektionsbereich 3/1 eine solche Kindergruppe ins Leben rief.

Quellen:
Festschrift FF Wattendorf 110 Jahre
Buch des Schriftführers
Staatsarchiv Bamberg, Aktenzeichen „K5-Bpl.-578/1967“, „K5-Bpl.-1191/1968“, „K 5 Nr. 1079“ und „K 5 Nr. 1092“.